* 7.2.1938 in Berlin, verheiratet, eine Tochter
Ausbildung:
- Staatsexamen in Betriebswirtschaftslehre an der Universität München (1961)
- Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Kiel (1965)
- Studien in Agrarökonomie an der Universität Hohenheim,
Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft (1968-1970).
Berufsausübung:
Nach dreijähriger Tätigkeit als Direktionsassistent in der Industrie entschied sich Schulz 1968 für die Arbeit in der Entwicklungshilfe.
Die Möglichkeit zur intensiven Einarbeitung erhielt er am Institut für tropische und subtropische Landwirtschaft an der Universität Stuttgart-Hohenheim. Unter der Oberleitung von Professor Dr. Hans Ruthenberg führte er einen zweijährigen Forschungsauftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) über „System, Methodik und bisherige Ergebnisse der Produktionsmittelvorhaben (Titel 573)“ in Indien, Jordanien, Kenia und Tunesien durch.
Im Anschluss hieran folgte eine Tätigkeit als Projektleiter und Gutachter bei der Firma Berlin-Consult GmbH, zunächst in der Elfenbeiküste mit Schwerpunkt Entwicklung der Südwest-Region des Landes (1971-1973).
Danach übernahm Schulz eine Stelle als Senior Economic Adviser am Ministry of Agriculture in Nairobi, Kenia (1974-1975).
Ab Mitte 1975 arbeitete Schulz als freiberuflicher Berater und übernahm Gutachteraufträge für das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), für die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Während seiner Tätigkeit in der staatlichen Entwicklungshilfe bereiste Schulz 18 Länder Afrikas, 5 Länder Lateinamerikas und 3 Länder Asiens.
Schulz stammte väterlicherseits aus dem bäuerlichen Milieu. Schon während des Studiums interessierte sich Schulz besonders für Agrarpolitik und Agrarverfassungen. Seine Diplomarbeit schrieb er über das sowjetische Kolchos-System. Diese, wie auch seine Dissertation zum Thema ‚Technischer Fortschritt und Wettbewerb‘ lieferten eine gute Grundlage für die spätere Tätigkeit in der Entwicklungshilfe.
Aufgrund eigener langjähriger Erfahrung begann er an den Erfolgschancen der Entwicklungshilfe, so wie sie praktiziert wurde, zu zweifeln. Dies führte zu zwei Veröffentlichungen. Sie waren ein kritisches Resümee des bisher bei seiner Arbeit Erlebten verbunden mit praktischen Vorschlägen für die Zukunft.
Nachstehend die Titel seiner beiden Schriften, die er unter dem Pseudonym seines ersten und zweiten Vornamens veröffentlichte.
- Paul Alexander: ‚Der Trost des Entwicklungshelfers‘
Erfahrungen und Bekenntnisse aus 18 Jahren Arbeit für die Dritte Welt
Frankfurt am Main, 1987.
- Paul Alexander: ‚Heimat oder Asyl?‘
Ein Beitrag zur Entwicklungspolitik.
Ulm 1992.
Während die erste Veröffentlichung in die Roman-Form gekleidet war, hatte die zweite Veröffentlichung die Form eines Sachbuches. Beide Titel sind inzwischen vergriffen.
Die wichtigste Forderung, die er an die Eliten in der Dritten Welt richtete, betraf ihr Engagement in zwei Bereichen:
- In der Wirtschaft: Als private, auf eigenes Risiko tätige Unternehmer,
-
Im Staat: Als Ordnungspolitiker, die für funktionierenden Wettbewerb auf den Märkten und für Rechtsstaatlichkeit im öffentlichen und zivilen Leben Sorge trugen.
Als Leitmotiv seiner zweiten Veröffentlichung stellte Schulz das ‚Wirtschaften auf eigenes Risiko‘ heraus, das nicht nur für private Unternehmer, sondern auch für ganze Volkswirtschaften gelten müsse. Aus diesem Grunde sprach er sich 1992 gegen die Einführung einer gemeinsamen europäischen Währung aus, da hierfür noch nicht die wirtschaftlichen und politischen Voraussetzungen geschaffen seien.
Im März 1993 wählte der Süddeutsche Rundfunk das Buch ‚Heimat oder Asyl‘ zum ‚Buch der Woche‘. Diese Veröffentlichung wurde über ein Dutzend Mal in der Presse und in Fachzeitschriften besprochen, darunter am 1.7.1993 durch Holger Baum in ‚DIE ZEIT‘.
Peter Krieg, ein damals bekannter Produzent von Filmen zur Entwicklungspolitik, wurde auf Schulz aufmerksam und bat ihn um Mitwirkung an seinem neuen Film ‚Addio Afrika? Vom Elend der Entwicklungshilfe‘. Im Mittelpunkt des Filmes steht ein Interview mit Schulz. Der Film wurde erstmals am 18.12.1995 auf ‚Südwest 3‘ im Fernsehen ausgestrahlt.
Hinzu kamen zwei Rundfunkinterviews und die Mitwirkung an einer Fernsehsendung von Ilona Christen zum Thema ‚Spenden‘ am 10.12.1996.
Von 1988 bis 2002 hielt Schulz insgesamt etwa Hundert Vorträge über seine Arbeit in der Entwicklungshilfe, u.a. an den Evangelischen Akademien Bad Boll, Arnoldshain und Tutzing, der Kommende Dortmund (1990, damals unter Leitung von Dr. Reinhardt Marx), an den Universitäten Göttingen, Hohenheim, Mainz und Nürnberg. Am häufigsten referierte Schulz an der Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung, Ingelheim am Rhein.
Über seine Tätigkeit können folgenden Veröffentlichungen eingesehen werden:
![](/wp-content/uploads/2021/11/open-book-top-view.png)
Heimat oder Asyl? Ein Beitrag zur Entwicklungspolitik.
Ulm 1992
![](/wp-content/uploads/2021/11/vortrag.png)
Woran krankt Afrika? Ein Vortrag aus den Jahren 1995-2002.
Ulm 2023
![](/wp-content/uploads/2022/09/english.jpg)
Africa suffers, from what? A lecture given during 1995 – 2002.
Ulm 2022
![](/wp-content/uploads/2021/11/movie-on-monitor-screen-1.png)
Addio Afrika? Vom Elend der Entwicklungshilfe.